wir laden ein nach Landsberg am Lech zum
am Samstag 22.3.2025 von 12 – 17 Uhr.
Wir brauchen ein neues WasserParadigma! – Eindrücke vom 2. WasserSymposium in Landsberg am Lech am 20.4.2024
mit Kunst und Wissenschaft für unser Wasser
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Fragen und Antworten rund ums Thema Wasser gab’s am 20.04.2024 beim 2. WasserSymposium in Landsberg am Lech. Hochkarätige Vorträge, Musik und Kunst, Diskussionen – ein faszinierendes Programm für alle Sinne, zusammengestellt von Doro Heckelsmüller und der Gemeinwohl-Ökonomie Regionalgruppe, hier ein kleiner persönlicher Einblick von mir ins Symposium und das Thema Wasser – und damit bereits heute ein Ausblick in die Zukunft, um im Flow zu bleiben.
Rückblick 1. Wassersymposium Frühjahr 2023
2023 gab es mit dem 1. Wassersymposium bereits ein Forum für den Dialog, um gemeinsam Antworten auf drängende Fragen rund um unser Wasser zu finden:
• Welche wichtigen Entwicklungen dominieren Ammersee, Lech und Grundwasserspiegel?
• Welchen „Wasserkonflikten“ begegnen wir?
• Was bedeutet Wasserretention, Schwammstadt, lebendige Flussauen?
• Was kann der Wald leisten? Spielt er die entscheidende Rolle?
Dabei wurden Erfahrungswelten geschaffen, um mit dem Thema Wasser in Verbindung zu kommen. Es gab unter anderem Impulsvorträge und Exkursionen mit dem Fischer und Biologen Dr. Bernhard Ernst, mit der Lechrangerin Patrizia Majowski und Ulrich Heindl von den Stadtwerken.
WaterCircleSong: Vorabendprogramm zum Einstimmen
Das Wassersymposium 2024 wurde bereits am Vorabend mit einem WaterCircleSong-Programm eingeleitet: Die drei Künstlerinnen Anka Draugelates, Dorothea Heckelsmüller und Sabinka Knoll-Ehlich ließen die versammelten Teilnehmer eintauchen in die Klänge des Wassers. Anfangs für mich ein wenig befremdlich, konnte ich mich nach und nach einlassen auf die Kreisgesänge, ein freudiges Experimentieren mit Tönen, Klängen und Geräuschen.
Ausklang mit Wasserfragen
Den Abend konnte ich ausklingen lassen mit anregenden Gesprächen und Fragen zu unseren Wasserkreisläufen. Hängen geblieben ist bei mir:
• Wie können wir die Regionalwert-Leistungsrechnung (für Landwirtschaft, Forstwirtschaft von Christian Hiß) adaptieren und auf Gewässer (Flüsse/Seen/Meere/…) + weitere Landschaften und Ökosysteme übertragen und was kann uns die Messbarmachung der Leistung von Ökosystemen bringen?
• Flussrechte: Wie kann eine Gemeinwohl-Charta der Flussrechte (bzw. + Meerrechte + Rechte von Seen / Gewässern) aussehen, oder ganz konkret für den Lech? Welche Bedürfnisse hat ein Fluss (bspw. Geschiebedurchgängigkeit, Mäander, …)? International gibt es hierzu bereits Bewegung, einige Flüsse, denen Rechte verliehen werden, sowie Initiativen, bspw. Rights of Rivers, International Rivers und das Earth Law Center.
• Wie wäre es mit Rechten für den ganzen Wasserkreislauf, damit beispielsweise auch für Wolken? Welchen Unterschied macht es für uns und für eine Wolke, ob diese abregnet, weil sie durch „natürliche“ Kristallisations-Kerne / Bakterien / Bäume dazu angeregt wird, oder weil sie durch Impfen mittels Silberiodid / Chemikalien / Cloud Seeding / Geoengineering forciert wird? Denn mehr als 50 Staaten betreiben mittlerweile Wettermodifizierung.
• Reicht es, über Grundrechte zu Sprechen – über Grundrechte von Menschen sowie Grundrechte von Ökosystemen? Oder sollten wir zunächst erstmal ausführlicher über Bedürfnisse sprechen?
2. WasserSymposium Landsberg am Lech – Programm
Der Samstag war gefüllt mit geballter interaktiver KunstPerformance und wissenschaftlicher Kompetenz mit Christian Felber, Anka Draugelates, Stefan Schwarzer, Doro Heckelsmüller, Nico Döring und weiteren Wasserengagierten.
Wasser soll fließen, Geld soll fließen. Durchgängig konnten sich ständig verändernde Wasserkunstwerke wahrgenommen werden. Es gab Eis-Geld-Kunst zu bestaunen, gefrorene Konten, welche mit der Zeit in den Flow kamen, das Tropfen als steter Begleiter des Forums. Durch die Kunst und musikalische Umrahmung erfolgte immer wieder die Einladung an alle Teilnehmenden, einen zukunftsfähigen Umgang mit Wasser, Fließen und unserem Lech zu erspüren.
Film-Matinee „Der bayrische Lech“ und persönlicher Austausch mit Autor Heinz Förder
Den Auftakt des Tages bildete eine Vorführung des Films „Der bayerische Lech“ mit einer anschließenden Fragerunde mit dem Filmemacher Heinz Förder, der selber anwesend war. 26 Kraftwerke existieren heute im Lechabschnitt von Füssen bis zur Mündung in die Donau. Der Film zeigte, dass viele der Lechkraftwerke in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet wurden, um genügend Energie für die Produktion von Flugzeugen und Kriegsgütern zu erzeugen. Teilweise erfolgte der Bau der Kraftwerke durch Zwangsarbeiter. Eine bescheidene Flussregulierung gab es bereits im 19. Jahrhundert, vor dem Kraftwerksbau. Es wurde beleuchtet, auf welche Weise Weiler wie Forggen und Deutenhausen umgesiedelt wurden, um dem Forggenstausee zu weichen. Hierfür wurden nicht nur die Bewohner vertrieben, sondern es kam auch zur Flutung von Landschaften, welche ehemals mit einer immensen Vielfalt an Flora (z.B. Enziane, Orchideen) und Fauna belebt waren. Der Lech wimmelte früher von Fischen wie beispielsweise dem Donaulachs. Heute ist die Stauhaltung im Sommer ein See, ein idyllischer Anblick mit Segelbooten, im Winter jedoch eine trockengefallene Schlammwüste. Im Herbst/Winter liegt der Wasserstand ganz in der Kontrolle der Kraftwerksbetreiber. Der Lech gleicht einer Industrieanlage, mit Wasser als kostenlosem Brennstoff.
Pure Water for Generations und eine trinkbare Donau bis 2042
Julia Winderlich vom Verein Pure Water for Generations gab einen Einblick in die Vision, die Donau wieder zu einem trinkbaren Fluss werden zu lassen. Die Idee wurde initiiert von Pascal Rösler mit einer 2.467 km langen Stand-up-Paddle-Reise auf der Donau bis ins Schwarze Meer. Das Ziel des Vereins ist es, die Qualität und Quantität des Wassers in Bächen und Flüssen, in Seen und Meeren sowie im Boden (Grundwasser) zu verbessern und zu erhalten – für Generationen. Um dies zu erreichen, werden praxisorientierte Wassertage an Schulen durchgeführt. Schüler:innen werden dabei ermutigt, sich selbst und die Natur besser spüren zu lernen und Achtsamkeit für und Verbundenheit mit dem Wasser zu stärken.
Wasser: vom Gemeingut zum Gemeinwohl mit Christian Felber
Christian Felber, Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie, lud alle Anwesenden ein, sich mit dem Element Wasser, aus dem wir alle zu ca. 70 % bestehen, zu verbinden. Durch eine Reihe von Beispielen, wie Wasserressourcen weltweit missbraucht werden, wurde mir ganz deutlich bewusst, wie privilegiert wir sind mit unserem trinkbaren Leitungswasser von hoher Qualität, welches uns kaum etwas kostet. In zahlreichen Ländern Lateinamerikas ist die Verfügbarkeit von Trinkwasser zunehmend gefährdet: Durch Düngemittel und Pestizide der industriellen Landwirtschaft, durch Rohstoffabbau, durch abschmelzende Gletscher sowie durch Privatisierung und damit einhergehende massive Preissteigerungen. Dass die Lage global aus dem Gleichgewicht geraten ist, zeigt auch das Modell der Planetaren Grenzen: Diese gelten als (Umwelt-)Voraussetzungen für menschliches Leben. Die Einhaltung sollte oberste Priorität für uns alle haben, wenn wir uns in einem „sicheren Handlungsraum“ bewegen wollen. Leider wurden Stand heute bereits 6 der 9 Grenzen überschritten, so auch die Grenze des Süßwasserverbrauchs. Hierunter fällt sowohl „blaues Wasser“ (Flüsse, Seen, Grundwasser, Eis in Gletschern und Polkappen), als auch „grünes Wasser“ (Wasser in Pflanzen, im Boden und Regen). Die Abholzung von Wäldern, die Versiegelung von Flächen und die industriell-landwirtschaftliche Nutzung von Flächen und damit einhergehende abnehmende Fähigkeit des Bodens zur Wasserspeicherung tragen maßgeblich zur Abnahme der Verfügbarkeit von „grünem Wasser“ bei. Christian Felber zeigte auf, wie wir durch einen Wertewandel Wasser wieder mehr wertschätzen können und wie die Entwicklung eines Gemeinwohlprodukts dazu beitragen kann.
Wasser pflanzen, unserem Wasser ‚Raum lassen‘ für die Regeneration unserer Landschaft mit Stefan Schwarzer
Der Experte für Aufbauende Landwirtschaft Stefan Schwarzer zeigte mit Faszination einige Zusammenhänge zwischen Wasserkreislauf, Wäldern, Landwirtschaft und Klimawandel auf. Analysen weisen darauf hin, dass der Wasserverlust der vergangenen 20 Jahre in Deutschland der Menge des gesamten Bodensees entspricht. Mit beeindruckenden thermografischen Aufnahmen zeigte Stefan Schwarzer die natürliche Kühlfunktion von Pflanzen auf. Bereits ein Löwenzahn ist in der Lage, seine unmittelbare Umgebung um 5 °C abzukühlen. Ein großer Baum erbringt die Kühlleistung von ca. 10 haushaltsüblichen Klimaanlagen. Wer sitzt im Sommer nicht gern im Schatten einer Linde oder eines Kastanienbaums im Biergarten? Bäume und Wälder dienen als »Biotische Pumpe«. Sie kühlen die Umgebung durch Transpiration und sind aktive Regenmacher. Mich haben diese Bilder und Zahlen so fasziniert, dass ich mir direkt die beiden Bücher „Die Humusrevolution“ und „Aufbäumen gegen die Dürre“ besorgt habe, um mich weiter in diese Zusammenhänge zu vertiefen. Die Buchhandlung „Buch Hansa“ hat dafür gesorgt, dass in zahlreichen Büchern der Referent:innen sowie Literatur zum Thema Wasser geblättert werden konnte.
Umsetzung/Positivbeispiel Scheuring im Ldkr. LL, Bürgermeister Konrad Maisterl, Ludwig Pertl
Das LIFE FutureForest Programm ist ein EU-Förderprojekt für den Waldumbau. Wälder sollen dabei gezielt von Menschen unterstützt werden, sich schneller an den Klimawandel anpassen zu können. Nachhaltige Stabilisierung von Wäldern und Böden und Inwertsetzung der erzielten Ökosystemleistungen im Landkreis Landsberg, darum ging es ganz konkret. Die Gemeinde Scheuring sowie der Landkreis Landsberg am Lech sind hier Projektpartner und Konrad Maisterl zeigte einen Weg auf, wie eine Gemeinde aktiv beitragen kann. Das Projekt zeigt Ansätze, wie Wälder dauerhaft nachhaltig werden können. „Holzernte ohne Rinde, eine höhere Feinwurzeldichte und ein größeres Regenwurmvorkommen durch geeignete Baumartenwahl sollen Bodenqualität und Artenvielfalt stärken. Ein weiteres Ziel ist es, das Wasserrückhaltevermögen des Waldes sowie Verfügbarkeit und Qualität des Trinkwassers für die Region zu erhöhen. Auch einen Anstieg der CO2-Speicherkapazität des Waldes und der Wurzelmasse wollen die Projektbeteiligten erreichen. Trinkwasserqualität und saubere Luft als wirtschaftliche Faktoren zu bewerten, statt wie bislang in dieser Hinsicht lediglich auf die Holznutzung zu schauen, ist ein neuer Ansatz, den das Projekt einführt.“ Im Februar 2024 veröffentlichte die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) hierzu ein Handbuch für nachhaltigen Waldumbau. Grundlage für Waldbesitzende, Städte, Gemeinden und Entscheidungsträger. Der Förster Ludwig Pertl kann Menschen für die umfassenden Fähigkeiten und Leistungen von Bäumen, Wäldern, Regenwürmern und Boden begeistern. Mich haben sein Wissen über und seine Wertschätzung für die Zusammenhänge schon auf mehreren Exkursionen in den Wäldern rund um Landsberg fasziniert.
Lech Zukunftsprogramm, Peter Satzger vom Bund Naturschutz
Der Lech ist einer der energetisch am intensivsten genutzten Flüsse Bayerns. Von der Landesgrenze bei Füssen bis zur Mündung in die Donau bremsen 43 Querbauwerke den Fluss. Die meisten davon sind für Fische und Kies sowie Steine nicht durchgängig. Somit kommt kein Geschiebe mehr aus den Bergen im bayerischen Lech an. Als Notmaßnahme wird Kies punktuell mit dem Lkw eingebracht. Der BUND Naturschutz hat mit seinem Zukunftsprogramm Bayerischer Lech (pdf) ein Meisterwerk für einen Renaturierungsvorschlag erarbeitet. Das zentrale langfristige Ziel ist die Renaturierung des Lechs von der Quelle bis zur Mündung und Wildflusslandschaft wieder zuzulassen. Der Auslauf der Kraftwerkskonzessionen bietet die Chance, Naturschutz und Energieerzeugung zu verknüpfen. Während ein Teil des Flussbetts weiterhin als Stausee genutzt wird, darf sich in einem anderen, von einem Damm abgetrennten Teil, der Lech wieder sein eigenes Bett suchen. Die Energiewende wird dadurch nicht in Frage gestellt. Klima- und Biodiversitätskrise sind zentrale Herausforderungen, die nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten, sondern miteinander gedacht werden können. Jetzt kommt’s drauf an, dass Landesregierung, Anrainer-Kommunen, Bevölkerung und regionale Wirtschaft miteinander in den Dialog gehen und an einem Strang ziehen.
Flussliebe: Fluss und Mensch – ein soziales Gefüge? Dr. Nico Döring
Wir begradigen und stauen unsere Flüsse. Welche Auswirkungen hat das auf uns als Gesellschaft? Und wie kommen wir wieder „in Fluss“? Der promovierte Biologe Nico Döring setzt sich seit mehr als dreißig Jahren unermüdlich für die Isar ein. Als Gründer und langjähriger Koordinator der Isar Allianz hat Nico Döring sich trotz großer Widerstände aus Politik und Wirtschaft für sozial-ökologisch-integrative Ansätze zur Renaturierung der Flusslandschaft in Bayern eingesetzt. Um sein Wasser-Wissen weiterzugeben hat er mit der Wildflussakademie ein unabhängiges Bildungsprojekt ins Leben gerufen. Am Wassersymposium schwärmte er vom Flussbett als Hotspot der Biodiversität. In der Isar wurden beispielsweise noch 30 m unterirdisch im fließenden Flussbett eine Vielfalt an Mikroorganismen entdeckt, welche zum Leben im und am Fluss beitragen.
a tip: tap – Leitungswasser trinken!
Als eine weitere lokal engagierte Leitungswassertrinkerin zeigte Silke Meusel vom a tip tap e. V. mit einem Infostand die zahlreichen Vorteile von Leitungswasserkonsum auf. Sie fordert eine Wasserwende und setzt sich für den Genuss von Leitungswasser ein, um Plastikmüll, CO₂ und Geld zu sparen. Eine Studie zeigt auf, dass wir allein durch den Umstieg von Flaschenwasser auf Leitungswasser mehr CO₂ einsparen können, als der innerdeutsche Flugverkehr verursacht. Hierzu kann jeder Mensch und jede Organisation etwas beitragen!
Musikalisches Rahmenprogramm, Kleingruppen-Dialoge und Podiumsdiskussion mit Referent:innen
Die drei Künstlerinnen Anka, Doro und Sabinka führten eine Kalebassen-Performance auf, ein musikalisches Klangerlebnis mit ausgehöhlten und getrockneten Hüllen von Flaschenkürbissen (Kalebassen), welche zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssigkeiten verwendet werden. Im Laufe des Tages wurden alle Besucher:innen des Lechsaals zudem von Harfenklängen umhüllt.
In Kleingruppen erarbeiteten alle Anwesenden Ideen und Vorschläge, was von Volk, Politik oder Wissenschaft getan werden kann, um eine (regionale) Wasserwende zu initiieren.
„Wohin entwickeln wir uns mit unseren Gewässern, Gefilden, Gefühlen, Gewinnen …? Die Referent:innen ließen sich auf einen ko-kreativen Dialog untereinander und mit dem Publikum ein. Moderiert wurde der ganze Tag durch Wilfried Knorr, der über viele Jahre als Direktor und Geschäftsführer der Diakonie Herzogsägmühle sowie Vorstand der Diakonie München und Oberbayern als Inklusionär mit großer Begeisterung zum aktiven Leben von Gemeinwohl beigetragen hat – und dies auf Veranstaltungen wie dem WasserSymposium nach wie vor tut. Seine Erfahrung, seine Leichtigkeit und ein großes Herz für die Mitwelt waren eine wohltuende Bereicherung des Symposiums.
Stadt + Landkreis Landsberg am Lech als Teil der Blue Community
Im vergangenen Jahr gab es ein politisches „Ja“ zum Wasser in Landsberg: Es fiel der Entschluss der Blue Community-Initiative beizutreten. Ausgangspunkt hierfür war das kontinuierliche Bewusstsein-Schaffen rund ums Wasser in persönlichen Dialogen wie öffentlichen Veranstaltungen, maßgeblich vorangetrieben durch Doro Heckelsmüller und die Landsberger Regionalgruppe der Gemeinwohl-Ökonomie Bayern.
Die Prinzipien von Blue Community sind:
• Wasser als öffentliches Gut verstehen
• Unterstützung bei der Umsetzung der Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung
• Schonender Umgang mit den Wasserressourcen
• Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in öffentlicher Hand
• Nutzung von Leitungswasser statt Flaschenwasser
• Unterstützung bei der Sicherstellung einer funktionierenden öffentlichen Trinkwasserversorgung in anderen Ländern
Wie geht es weiter in Stadt und Landkreis nach dem Commitment zur Blue Community? Die politische Führung darf hier den nächsten Schritt gehen und beweisen, wie ernst sie unser Wasser nimmt, welche Kooperationen und Initiativen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft sie für unterstützenswert hält und welche Richtung sie einschlägt.
Ausblick: Wie geht’s weiter? 3. WasserSymposium
Wie können wir mehr Bewusstsein für das Lebenselement Wasser erlangen? Gelingt uns das erst dann, wenn kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt oder in Flaschen verfügbar ist? Braucht es Wasser-Krisen und Wasser-Konflikte wie in anderen Teilen der Welt direkt vor unserer Haustür, um ins Handeln zu kommen? Oder können wir dem vorgreifen und gelingt uns ein Change by Design statt Change by Desaster? Wie kommt es zur Wasserwende, in der Zivilgesellschaft, in Organisationen, in der Politik und bei den verantwortlichen Personen, welche wichtige Stellschrauben in der Hand haben? Der slowakische Hydrologe Michal Kravcík formulierte mit einem Autorenteam bereits 2007 ein »neues Wasser-Paradigma«.
Eine wesentliche Erkenntnis des 2. Wassersymposiums war es, dass jetzt Politik und Wirtschaft gefragt sind, um aus den zahlreichen vorhandenen Visionen für eine Wasserwende konkrete Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Es geht darum, Mut zu beweisen und Verantwortung für das Wasser zu übernehmen, beim Lech ganz konkret um eine Öffnung für Ideen wie alternative Fischtreppen, Auen als Hochwasserschutz, Trinkwasserschutz, Naherholung und Energiegewinnung im Einklang mit der Natur.
Eine zeitnahe Möglichkeit besteht darin, den geplanten Bau einer Fischtreppe an der Lechstaustufe 15 bei Landsberg zu überdenken und eine ökologische Variante umzusetzen. Einige Bäume wurden Anfang des Jahres bereits gefällt, um eine Beton-Stufen-Fischtreppe zu bauen. Eine Alternative hierzu wäre es, auf der Ostseite des Lechs im Wald einen weiträumigen Umgehungslauf zu schaffen. Eine längerfristige Planung sollte das Auslaufen sämtlicher Konzessionen der Wasserkraftwerke in den Blick nehmen, wie es das Zukunftsprogramm Lech des BN tut.
Eine weitere Rolle könnten innovative Mikro-Wasserkraftwerke spielen, wie sie das Münchner Startup Energyminer entwickelt und betreibt. Die neuartigen kinetischen Wasserkraftwerke lösen die ökologischen Probleme der klassischen Wasserkraft und bieten grundlastfähige Stromversorgung, Fischerei und Renaturierung im Einklang. Wie wäre es mit einem Lech voller lebendiger Fische und einem Energyfish-Schwarm?
Ein weiterer Blick lohnt sich auf das Abwasser und Sanitär: Wie kann eine Sanitärwende aussehen? Welcher Technik bedarf es dazu, an welcher Stelle sind Gesetzesänderungen und veränderte Anreizsysteme erforderlich und wie können wir Verhaltensänderungen herbeiführen und neue Routinen etablieren? Ich denke hierbei unter anderem an Trenntoiletten, Humustoiletten und Pflanzenkläranlagen. Ideen finden sich beispielsweise unter naehrstoffwende.org oder beim WASH-Netzwerk, einer Initiative deutscher Nichtregierungsorganisationen zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene.
Zahlreiche Fakten rund ums Wasser finden sich beispielsweise bei Our World In Data (OWID) und beim gemeinwohlorientierten Medienhaus Correctiv unter der Rubrik „Kampf ums Wasser“, beim UFZ-Dürremonitor Deutschland und Dürremonitor Europa. Der Wasser-Fußabdruck von Ländern wird vom Water Footprint Network abgebildet. Hier kann auch der virtuelle Wasserhandel betrachtet und der persönliche virtuelle Wasserfußabdruck berechnet werden.
WaterCircleSong
mit Anka Draugelates, Doro Heckelsmüller und Sabinka
Die Stimmkünstlerin Anka Draugelates gibt weltweit Workshops und Konzerte. Zudem ist sie in internationalen Produktionen für Tanz und Improvisationsprojekte zu hören. Zu ihren Lehrern zählen u.a. Bobby McFerrin, We Be 3 und Rhiannon.
Ein kleiner Vorgeschmack: link zu einem CircleSong mit Anka hier
Die Musik basiert auf dem Stil des Kreisgesanges, bei dem aus dem Moment heraus Motive und kleine Melodien an Gruppen der SängerInnen weitergegeben werden. Ganz ohne Noten und mit viel Freude entsteht ein mehrstimmiger Chor, Keinerlei Vorkenntnisse nötig, nur Sangeslust!
19.April von 19-21 Uhr Einlass um 18.30 Uhr
bitte hier das online-Ticket für 15 € bis 15.4. erwerben.
im Lechsaal | 2.OG der Lechsporthalle Lechstr. 8 | Landsberg am Lech
2.WasserSymposium
mit Christian Felber, Anka Draugelates, Stefan Schwarzer, Doro Heckelsmüller, Nico Döring und weiteren Wasserengagierten
Ein Highlight der interaktiven KunstPerformance und wissenschaftlicher Kompetenz.
Welchen Einfluss haben wir auf Durchgängigkeit und Dynamik unserer Gewässer? Welche Rolle spielen dabei Gemeinwohl und Geld?
Zusammen erspüren wir zukunftsfähigen Umgang mit Wasser, Fließen und unserem Lech.
20.April von 10-19 Uhr Einlass um 9.30 Uhr
bitte hier das online-Ticket für 25 € bis 15.4. erwerben. Unterstützer 50 €, low-Budget 15 €.
im Lechsaal | 2.OG der Lechsporthalle Lechstr. 8 | Landsberg am Lech
unser Flyer:
in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung